Bild: Uni Duisburg-Essen

Brief an die HRK: „Wie Clubs und Kartelle der deutschen Hochschullandschaft schaden“

Bild: Uni Duisburg-Essen

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Ulrich Radtke, Rektor der Universität Duisburg-Essen beklagt in einem offenen Brief an die Hochschulrektorenkonferenz eine zunehmende „Kannibalisierung“ der Hochschulen untereinander.

Im Kampf der (unterfinanzierten) Hochschulen, um die knapp bemessenen Mittel sieht er immer mehr „Clubs und Kartelle“, die sich ausbilden – Radtke wehrt sich damit z.B. gegen die die TU9 und die U15 Runden. Er wirft ihnen vor allem die PR-Kampagnen in eigener Sache vor:

„Bald schon ist in den Medien von dem „Verband der 15 forschungsstärksten Unis“ die Rede. Und im Villa Hügel-Gespräch 2012 wurden sie der Einfachheit halber gar als die „systemrelevanten Hochschulen“ bezeichnet. Eine Art selbstbestätigendes Selbstlob.“

Radtke spricht sich sehr deutlich gegen die Club-Bildung aus und fordert vielmehr das (anstregende) immer wieder Eintreten für eine solide Grundfinanzierung der Hochschulen:

„Statt Schein-Eliten zu bedienen, sollten wir eine Konsolidierung unserer staatlichen Grundfinanzierung, auch durch den Bund, penetrant weiter und öffentlich fordern. Das verlangt uns eine gewisse interaktive Kommunikation ab, besseren Lobbyismus und strategisches Handeln. Es gilt, die Glaubwürdigkeit dessen zu stärken, was uns bewegt und begeistert: Virtuose Wissenschaft und fruchtbare Lehre. Jedenfalls möchte ich Sie ermuntern, gemeinsam darüber nachzudenken, ob es nicht etwas Besseres gibt als den Selbstmord aus Angst vor dem Tod.“

Ich fühle mich selbst weiterhin dem Humboldtschen Ideal verbunden und kann daher dem Brief Radtkes in weiten Teilen gut folgen. An einigen Stellen gibt es ein Echo auf das offene Schreiben, so hat z.B. der Spiegel das Statement komplett veröffentlicht und setzt sich auch in weiteren Artikeln mit dem Thema auseinander.

Nacht der Technik Köln

Nacht der Technik Köln

Ein Hinweis für LeserInnen aus dem Rheinland: Am 14. Juni ist Nacht der Technik Köln. Die Nacht der Technik findet in diesem Jahr zum vierten Mal in Köln Stadt. Insgesamt beteiligen sich über 50 Unternehmen an der Nacht.

In knapp zwei Wochen wird unter nacht-der-technik.de das komplette Programm veröffentlicht, es gibt zum Teil kostenpflichtige (und teilnahmebegrenzte Führungen) – von daher, wer sich für das Thema interessiert, sollte sich die Termine schon einmal vormerken.

Logo TU Berlin

Große Owncloud Installation an der TU Berlin

Das Thema Cloud und Cloud-Speicher sind ja weiterhin topaktuell. Gerade im universitären Umfeld sind die Angebote bei denen die Daten nicht im europäischen Raum abgelegt werden und man nicht genau weiß, wer noch alles Zugriff auf die Daten hat, eigentlich nicht einsetzbar.

Die Tendenz geht daher an vielen Orten in Richtung der sogenannten Private Cloud, sprich man möchte natürlich die Vorteile eines Cloud-Dienstes nutzen, d.h. Verfügbarkeit der Daten auf vielen Geräten, die Daten werden synchron gehalten und gleichzeitig ist gemeinsame Arbeit bzw. Datenaustausch möglich.

Eine mögliche Lösung sieht dann so aus, dass universitäre Einrichtungen einen entsprechenden Dienst selbst betreiben: Die Daten bleiben in der Hochschule, die Cloudfunktionen stehen zur Verfügung. Eine aktuell beliebte Möglichkeit ist das mit der Software Owncloud umzusetzen. Damit testen derzeit einige Einrichtungen, an der TU Berlin ist man jetzt einen Schritt weiter gegangen und hat Cloudspeicher an der TU Berlin auf Basis der Owncloud produktiv genommen.

Studierende erhalten 10 Gigabyte Speicher, Mitarbeiter 50 Gigabyte, da wünsche ich dem Dienst viel Erfolg, aus meiner Sicht ein Schritt in die richtige Richtung, ein technisch vergleichbarer Service wie Dropbox und Co, datenschutzrechtlich aber einfach nicht mit den Problemen behaftet und unter Kontrolle eines Hochschulrechenzentrums.

Weitere Informationen
TU Berlin: Owncloud

Bildung

Open Access Journal iTeL

Letzte Woche wurde das Open Access Journal „iTel“ in Nachfolge der Zeitschrift für E-Learning gegründet. Auf dem „Gründungsfoto“ im Blog bei Peter Baumgartner findet man viele bekannte Gesichter aus der deutschsprachigen E-Learning-Szene (Claudia Bremer, Gabi Reinmann, Andrea Back, Anne Thillosen, Beat Döbeli Honegger, Martin Ebner, Olaf Zawacki-Richter, Theo Bastiaens, Peter Baumgartner, Burkhard Lehmann, Isa Jahnke), um sie alle einmal aufzuzählen.

Ein wichtiger Schritt und wie ich finde ein sehr gutes Signal hier mit einem richtigen Open Access-Titel an den Start zu gehen.

Die erste Ausgabe dürfen wir im Herbst nächsten Jahres erwarten, aktuell werden die nötigen organisatorischen Dinge „drumherum“ angegangen incl. Etablierung von Peer Review-Prozessen.

Mit dem Namen „iTeL“ bin ich noch nicht recht warm geworden – vermutlich bin ich jetzt zu lange hier im Hochschulrechenzentrum tätig, ich höre da immer „ITIL“ und das ist bei mir … nun sagen wir einmal „besetzt“.

Aber ich bin gespannt und wünsche viel Erfolg – wie Peter Baumgartner so schön schreibt kann man den Erfolg versuchen mit abzusichern, in dem man die Initiative z.B. finanziell unterstützt.

Weitere Informationen

Konferenz Qualität in der Lehre

Das BMBF richtet Anfang Juli in Berlin die erste Programmkonferenz im Rahmen des Programms „Qualitätspakt Lehre“ aus. Die Konferenz richtet sich in erster Linie an die in den Hochschulen verantwortlichen für das Programm.

Die Tagung ist hochkarätig besetzt, Ministerin Wanka macht die Eröffnung – vielleicht ist der Tagungshinweis für einige interessant.

Weitere Informationen auf den Seiten des BMBF