Google Reader wird eingestellt
Diese Nachricht macht heute die große Runde – Google stellt sein Produkt „Google Reader“ zum 01.07. ein. Mich machte heute morgen auch ein Popup in meinem Google Reader darauf aufmerksam, mit dem freundlichen Hinweis, wie ich via Google-Takeout meine Daten exportieren kann.
Der Google Reader ist ein Tool, das Nachrichten von Webseiten via RSS empfängt und in einer übersichtlichen und dezent gehaltenen Weboberfläche im Browser darstellt. Die Feeds sind in Ordner organisierbar, können verschlagwortet werden und sind vor allem auch ohne Maus nur über die Tastatur durchblätterbar.
Den Google Reader nutze ich glaube ich seit seinem Erscheinen (2006) und er gehört zu den Diensten bei Google, die ich seitdem so ziemlich jeden Tag mindestens einmal aufgesucht habe. Unter der Woche gehört der Google Reader zum morgendlichen Ritual im Büro – bei einer Tasse Kaffee sich in 15 Minuten einen Überblick verschaffen, in Themen reinschauen, interessante Artikel finden. Mehrfach umorganisiert enthält mein Google Reader inzwischen wenige Folder, die interessanterweise aber bei mir zu 90 Prozent eher Berufsthemen umfassen. Ich habe so ziemlich alle RSS-Feeds der universitären Pressestellen eingesammelt, lese darüber viele IT-Feeds, einen Stapel interessante IT-Blogs und habe noch eine eigene Kategorie in der ich E-Learning-Feeds abonniert habe.
Für mich viel Zeit, die ich jeden Tag mit einem Google Tool verbracht habe, interessanterweise geht es vielen Menschen, denen ich auf Twitter/Google+ und Facebook folge ähnlich: RSS ist für uns nicht „tot“ und wir machen uns jetzt auf die Suche nach Alternativen. In die RSS-Szene kommt jetzt vermutlich etwas mehr Schwung, nachdem zuletzt die meisten doch einfach den Google Reader genommen haben, da das schlicht das beste Tool am Markt war (umsonst dazu). Aber – da bin ich mir mit den meisten Kollegen auch einig – das umsonst ist kein entscheidendes Argument, sprich – der nächste RSS-Reader darf gerne auch etwas kosten, wenn ich dafür ein gutes Produkt nutzen kann.
Von daher – wenn jemand Tipps hat, bitte in die Kommentare, bin für jeden Hinweis dankbar. Viele der RSS-Seiten sind derzeit ziemlich überlastet, da offensichtlich einige auf der Suche nach Alternativen sind.
Meine Randbedingungen sind: Schlichtes Layout, keine Platzverschwendung (ich möchte explizit kein „newspaperlike“), kein grafischer Schnickschnack, ich möchte schnell viele Informationen durchblättern können, Keyboard-Shortcuts sind ein Muss, sollte mobil auf Android und IOS auch funktionieren.
Aktuell schaue ich mir Newsblur an – dort kämpft man aber mit Lastproblemen – vermutlich aufgrund der vielen anderen Wechselwilligen.